Testbericht: Der Niu KQi 300X – Ein E-Scooter mit überzeugender Technik
Ich konnte in der letzten Zeit etwas mit dem Niu KQi 300X durch die Lande gurken. Der KQi 300X von Niu sieht sich als durchdachtes Fortbewegungsmittel für den urbanen Raum, funktioniert aufgrund der Reichweite auch bei der Dorf-zu-Dorf-Reise. Mit einem Verkaufspreis von 600 bis 750 Euro (je nach Händler) positioniert sich das Modell im mittleren bis oberen Preissegment und bietet dafür eine beachtliche technische Ausstattung.
Aufgrund der gesetzlichen Regelungen sind die Scooter hierzulande eh alle mit maximal 20 km/h unterwegs, von daher lasse ich das „Drum herum“ mal aus – sprich: die Geschichte mit ab 14, nur inklusive Versicherung etc. kennt ihr sicher.
Die erste Inbetriebnahme gestaltet sich unkompliziert. Nach der Montage des Lenkers mit vier Schrauben und einer kurzen Überprüfung der Reifen kann es direkt losgehen. Die erforderliche Verbindung mit der Niu-App vor der ersten Fahrt ermöglicht den Zugriff auf erweiterte Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten sowie Firmware-Updates. Die App finde ich recht gut gelöst.
Die technische Ausstattung ist dem Preis angemessen. Der Blinker an den Lenkerenden zeichnet sich durch gute Leuchtkraft aus und verfügt über eine akustische Signalgebung, die das versehentliche Aktivlassen verhindert.
Das farbige Display bleibt auch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar. Das in der Höhe verstellbare Frontlicht sorgt für gute Sicht, während das Rücklicht bei Bremsvorgängen zusätzlich aufleuchtet und damit die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht – bzw. zur Sichtbarkeit beiträgt. Die Kabelführung wurde geschickt hinter der Frontleuchte versteckt, was zur aufgeräumten Optik beiträgt.
Der 54,2 Zentimeter breite Lenker ermöglicht meines Erachtens eine sichere Kontrolle. Die Gesamthöhe von max. 123 Zentimetern sorgt für eine aufrechte Fahrposition. Besonders praktisch ist das großzügig dimensionierte Trittbrett mit 55 Zentimetern Länge und 17 Zentimetern Breite, das auch Personen mit Hobbitfüßen ausreichend Standfläche bietet.
Doch nicht nur größere Leute haben Vorteile, auch die Senioren in unserer Familie, die mit Helm auch den Scooter nutzen dürfen, fühlen sich so sicherer. Für das Transportieren ist der Scooter besser zu schieben. Muss man ihn zusammenklappen, dann halst man sich knapp 22 Kilo auf. Der Klappmechanismus funktioniert zuverlässig und reduziert die Höhe logischerweise.
Rein technisch? Der 500-Watt-Motor im Hinterrad, der kurzzeitig bis zu 1000 Watt mobilisieren kann, sorgt für eine gute Beschleunigung, selbst wenn ich draufstehe (95 bis 98 Kilo, je nach Tagesleistung). Die Frontfederung mit 45 Millimetern Federweg und die breiten 10,5-Zoll-Reifen dämpfen Unebenheiten effektiv, da habe ich schon andere Dinger erlebt. Die mechanischen Scheibenbremsen an beiden Rädern ermöglichen meiner Meinung nach eine präzise dosierbare und kraftvolle (Ab-)Bremsung.
Besonders hervorzuheben ist der Akku mit seiner Kapazität von 608 Wattstunden. Unter meinen realistischen Bedingungen – also bei einem Fahrergewicht von 95 bis 98 Kilogramm in ebenem Gelände – erreicht der Scooter Reichweiten von etwa +40 Kilometern. Die Ladezeit von sechs Stunden erscheint angesichts der Akkukapazität angemessen. Aber warum wirbt denn jeder Hersteller mit mehr Kilometern?
Ihr kennt es sicher. Die messen ohne Wind, 75 Kilo und ebene Flächen. Dabei muss ein Scooter bei häufigen Stopps oder selbst kleinen Steigungen mehr Wh aus dem Akku zerren, wenn ich draufstehe – im Gegensatz zu einer 75-Kilo-Person. Reifenluftdruck, Straßen-Temperatur und Windverhältnisse haben ebenfalls einen hohen Einfluss.
Eine erwähnenswerte Besonderheit stellen die selbstheilenden Reifen dar, die dank einer speziellen Flüssigkeit im Inneren kleinere Beschädigungen automatisch abdichten können. Das rutschfeste Trittbrett mit Gummibeschichtung gewährleistet auch bei Nässe sicheren Stand. Fahrgefühl und Federung gehen völlig in Ordnung. Habe mich jedes Mal sicher gefühlt. Was auffällt: Bei Fahrten bergab wird schon merklich eingebremst, das könnte den einen oder anderen unter Umständen stören.
Dafür geht’s aber mit Kraft bergauf, da zieht der Motor richtig an. Das Display kann übrigens nicht nur die Geschwindigkeit anzeigen, hier wird auch über die Akkukapazität informiert. Leider mit ein paar Balken, prozentual wird es zumindest in der App visualisiert.
Ebenfalls lassen sich hier die Modi einstellen, vom unterstützten Schiebemodus über den Energiesparmodus sowie den normalen 20-km/h-Modus ist da alles dabei. Die Rekuperation lässt sich auch justieren. Wer mag, der kann auch seine Fahrten aufzeichnen, ebenso kann man Firmware installieren, sofern neue vorhanden ist. Alles recht übersichtlich.
Technische Spezifikation | Details |
---|---|
Name | NIU KQi 300X |
Maximale Reichweite | 60 km |
Höchstgeschwindigkeit | 20 km/h |
Maximales Fahrergewicht | 120 kg |
Fahrzeuggewicht | 22,1 kg |
Radgröße | 10,5 Zoll (26,7 cm) |
Bremssystem | Doppelte Scheibenbremse + Regenerativbremsen |
Beleuchtung | LED vorne/hinten, Seitenreflektoren, Blinker |
Display | LED Dashboard |
Akku | 608 Wh |
Ladezeit | 6 Stunden |
Nennleistung | 500 W |
Spitzenleistung | 1000 W |
Wasserschutz | IP55 |
Fahrmodi | 4 Modi: E-Sparen/Sport/Individuell/Fußgänger |
# | Vorschau | Produkt | Preis | |
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Schon komisch, dass so ein Roller fast so viel wiegt wie ein gutes E-MTB, verstehen kann ich das nicht.
Ob ein Gegenstand gut oder schlecht zu bewerten ist, zeigt sich erst nach längerer Nutzung und dann eben auch in Support des Herstellers oder der Verfügbarkeit von Ersatzteilen und der Möglichkeit zu reparieren.
Habe selbst 2 Niu Nqi 300p im Einsatz. Reichweite ( sicherlich das Hauptkriterium ) ist großartig. Die Beschleunigung ist rasant. Die Endgeschwindigkeit mit den deutschen Sicherheitsanforderungen bei 20 km/h +10% max. finde ich auf dem Land wohnend zu wenig. Das mag man anders in einer Großstadt beim Fußgängerslalom als Fußgänger beurteilen.
Kritikpunkt: Da wo ein bisschen sehr gespart wurde, ist der hintere Fender, er besteht aus 2 großen Teilen: dem Nummernschildhalter und der Radabdeckung selbst. Der Nummernschildhalter ist an der Radabdeckung angeschraubt, 4 Alu Schrauben in Plastik verschraubt. Brechen die „Plastikmuttern“ von der Radabdeckung, muss man kreativ werden, um nicht einen komplett neuen Fender kaufen zu müssen. ( Kostenpunkt bei 70 Euro bei meiner Suche).
Um diesen Schaden zu erzeugen, braucht es nur 2 Jugendliche und etwas Zeit.
Aber! : Die Scooter machen Spaß, auch mir als 50+.